AGUM – was ist das?

Die „Arbeitsgemeinschaft der Umweltmobile“ (AGUM) ist ein unabhängiges, international agierendes Netzwerk von Akteuren, die mit Hilfe von spezialisierten Fahrzeugen breit angelegt Bildungsarbeit für nachhaltige Entwicklung betreiben.

Träger der mobilen Einheiten sind mehrheitlich Vereine, Verbände oder staatliche getragene Einrichtungen von Kommunen und (Bundes-) Ländern. Dabei stehen in hohem Maße schulische Projektarbeiten im Fokus der Mobilarbeit. Die Angebote richten sich aber auch an anderweitige zivilgesellschaftliche Gruppen, um diese bei Aktionen und Kampagnen der Bewusstseinsbildung zu unterstützen.

Je nach lokalem Bedarf und ihren technischen sowie personellen Möglichkeiten sprechen die Umweltmobile dabei beispielsweise folgende Themenbereiche an:

  • Artenvielfalt
  • Gewässer-, Boden- und Landschaftsschutz
  • Klimawandel und Energie
  • Mobilität, Lärmbewusstsein            oder
  • Nachhaltiger Konsum (Ressourcenschonung, Müll,…).

Die Programme richten dabei stets den Blick auf das Verständnis der Zusammenhänge ökologischer, sozialer und ökonomischer Bedingungen im Sinne der Ziele für nachhaltige Entwicklung (Sustainable Development Goals (SDGs)) der Vereinten Nationen. Es geht also nicht um ein unzusammenhängendes Detailwissen, sondern stets um  den Kompetenzerwerb zur Bewältigung der Anforderungen einer zukunftsfähigen Gesellschaft.

Ausrüstung und Programm der Projekte sind an den jeweiligen gesellschaftlichen Kontext angepasst: In der Wüste Namibias bestehen andere Bedürfnisse an das Fahrzeug als im norddeutschen Tiefland und die Bewohner von Dörfern abgelegener Regionen in Laos erfordern ein anderes Herangehen an drängende Fragestellungen als ein Bio-Leistungskurs in Baden-Württemberg. Dennoch ist allen mobilen Informations- und Bildungsträgern der AGUM gemeinsam: Die praktische Arbeitsweise schafft durch attraktive Programme am Ort der Geschehens und der Zielgruppen individuelle und bleibende Erfahrungsmöglichkeiten.

Entstehung und Arbeitsweise

Der Ursprung des Netzwerkes lag zunächst im gemeinsamen Interesse am fachlichen Austausch zu inhaltlichen, umweltpädagogischen, technischen und organisatorischen Fragen bereits bestehender Mobilangebote. Um der gestiegenen Nachfrage von Umweltmobil–Entwicklern aus dem In- und Ausland und dem Wunsch nach Know-how- Transfer nachzukommen, gründete sich aus diesem offenen Fachkreis 1997 die „Arbeitsgemeinschaft der Umweltmobile“ (AGUM).

Jährliche Fachtagungen dienen seither der inhaltlichen und organisatorischen Professionalisierung. Sehr bald entwickelten sich aus der Präsenz einzelner oder mehrerer Mobiltypen bei einschlägigen Veranstaltungen neue Initiativen und ein Interesse weiterer Akteure an der Entwicklung solch attraktiver mobiler Bildungsangebote für die eigene Region. In mehreren Ländern konnten so Mobilprojekte im Dienste einer BNE angestoßen und auf ihren ersten Schritten der Entwicklung begleitet werden (Polen, Tunesien, Estland, Südkorea, Namibia, Ungarn, Albanien, …).

Neben den jährlichen Tagungen bietet das AGUM-Netzwerk dem steigenden Informationsbedarf folgend einen weiteren Schwerpunkt: Vermittlung von Informations- und Hospitationsmöglichkeiten von Projektentwicklern bei bestehenden Fahrzeugangeboten. Als Ansprechpartner und zur Koordination derartiger Aktivitäten zwischen den Fortbildungstreffen dient dabei das Sekretariat des LUMBRICUS-Teams bei der Natur- und Umweltschutz-Akademie NRW (NUA). Weitestgehend von dort aus wird mit Unterstützung angeschlossener Träger weltweit der Kontakt zu den ca. 45 beteiligten Mobilprojekten – Tendenz steigend – unterhalten und ausgebaut sowie die Pflege der gemeinsamen Internet-Plattform www.ecobus.eu gewährleistet.

Die AGUM sieht sich daher als Forum und Förderer, Ansprechpartner und Erfahrungsmultiplikator für diese Form der dezentralen Bildungsarbeit für den gesellschaftlichen Wandel im Sinne einer Nachhaltigen Entwicklung.